Ihr Besuch bei uns
Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Mail.
Barbara Hagemann plant mit Ihnen Ihren Besuch bei uns im MZEB
F 02131 529 78951
Vertrauen plus Kompetenz und der Mensch im Mittelpunkt
In unserer Praxis für Menschen mit Behinderung erwartet unsere Patientinnen und Patienten ein fürsorgliches und kompetentes Team. Wir sind geschult im Umgang mit Patientinnen und Patienten, die Assistenzbedarf in unterschiedlichen Bereichen haben. Wir nehmen uns sehr viel Zeit, damit die Untersuchungen vertrauensvoll ohne Angst ablaufen können.
Unsere Bildergeschichte erzählt Ihnen, was unsere Patientinnen und Patienten bei uns erwarten können.
Vertrauensvoll, ruhig und zugewandt - bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt
Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Mail.
Barbara Hagemann plant mit Ihnen Ihren Besuch bei uns im MZEB
F 02131 529 78951
Die Angst vor der Spritze, Schamgefühle während der Untersuchung oder die Sorge vor der Diagnose: Es gibt vielfältige Gründe, weshalb der Arztbesuch bei vielen nicht ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht. Bei Menschen mit Behinderung kommen noch weitere Hürden hinzu. Denn weil sie oft nicht verstehen, was mit ihnen beim Arzt in ungewohnter Umgebung passiert, ist ihre Angst vor der Untersuchung häufig besonders groß. Für genau diese Fälle bietet die St. Augustinus Gruppe das spezialisierte Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) an.
Wenn Rosemarie Müller Schmerzen hat, dann gibt sie das erst mal nicht zu. Damit zögert sie den ungeliebten Besuch beim Doktor heraus. Mit dieser Taktik ist die 55-Jährige mit Down Syndrom kein Einzelfall. Doch den Besuch bei Dr. Michael Elstner, Leitender Arzt im Zentrum empfand Rosemarie Müller als angenehm. „Ein großer Unterschied bei uns ist, dass wir von vornerein sehr viel mehr Zeit einplanen – in der Regel zwei Stunden“, erklärt Dr. Elstner. Und dabei arbeitet er keine Liste ab, sondern stellt sich ganz individuell auf jeden Menschen neu ein. Bevor die Untersuchung startet, sprechen Arzt, Patientin und Betreuer zunächst in einem neutralen Raum. „Denn viele Patienten werden schon nervös, wenn sie Stethoskop, Spritze oder ähnliches sehen“, weiß Dr. Elstner – deshalb trägt er in der Regel auch keinen Arztkittel.
Rosemarie Müller wurde bei ihm vorstellig, weil sie unter Appetitlosigkeit litt und lustloser wirkte. Begleitet wurde sie beim Arztbesuch von ihrer Schwester. „Ich bin mit Rosemarie ganz beruhigt aus der Praxis rausgegangen. Herr Dr. Elstner ist mit viel Empathie auf meine Schwester eingegangen. Inzwischen geht es ihr auch wieder besser“, berichtet sie. Das Konzept des MZEB kommt gut an. „Bei Frau Müller gab es den Vorteil, dass sie gleich sehr zugänglich war. Es gibt aber auch Menschen, die sich ganz verschließen. Da ist viel Geduld wichtig“, so Mediziner Elstner. Ein weiteres Plus des im Rhein-Kreis Neuss einmaligen Zentrums: Bei der Untersuchung im MZEB wird ein ganzheitliches Konzept geboten. „Wir können vor Ort Fachärzte der Klinik hinzuziehen oder Therapeuten der savita wie Logopäden oder Physiotherapeuten konsultieren“, erklärt Michael Elstner. „Da kommt es durchaus vor, dass wir auf Dinge stoßen, die lange Zeit nicht aufgefallen sind. Bei einem Patienten bemerkten wir beispielsweise, dass seine Beschwerden mit der Umstellung seiner Medikamente zusammenhingen.“
Dass Arztbesuche so erfolgreich und unkompliziert ablaufen, ist gerade bei Menschen mit Behinderung nicht selbstverständlich. „Viele unserer Klienten haben negative Assoziationen mit Medizinern. Manche haben schlechte Erfahrungen gemacht und wurden praktisch dazu gezwungen, bestimmte Untersuchungen über sich ergehen zu lassen. Auch wenn wir in unserem Umfeld viel Glück mit unseren Medizinern haben. Da gibt es natürlich von Arzt zu Arzt Unterschiede“, berichtet der Wohnhausleiter von Rosemarie Müller*/. Als Betreuer hat er schon so manchen Praxisbesuch miterlebt. „Das geht oft schnell, es fallen viele Fachbegriffe und am Ende liegt es meist an mir, die Diagnose zu übersetzen.“
Auch Rosemarie Müller hatte negative Erlebnisse. Als vor rund sieben Jahren ihre Hüfte schmerzte, sagte sie erst mal nichts. Erst als ihren Betreuern auffiel, dass sie Probleme beim Gehen hatte, ging es zum Arzt, und sie bekam einen OP-Termin. Weil Müller aber so große Angst vor dem notwendigen Eingriff hatte, musste der erste Termin abgesagt werden. Beim zweiten Versuch durfte ihre Schwester mit in den OP-Saal – die Lösung. Heute geht es der 55-Jährigen wieder gut.
Geschichten wie diese sind es vor allem, die Dr. Elstner in seiner Arbeit bestätigen. „Mit viel Fingerspitzengefühl schaffen wir eine gute Atmosphäre. Das hilft allen Beteiligten, mit der schwierigen Situation besser umgehen zu können. Und letztendlich kann ich die Bedenken gut verstehen. Auch bei mir steigt der Blutdruck, wenn mir ein Arztbesuch bevorsteht“, gibt Dr. Elstner zu.
Das Medizinische Zentrum für erwachsene Menschen mit Behinderung - kurz MZEB - ist eine Arztpraxis in Neuss, die auf besondere Anforderungen eingerichtet ist. Es liegt direkt neben dem Johanna Etienne Krankenhaus. Was die Praxis so besonders macht und wie Hausärzte bei der Behandlung von Menschen mit Behinderung Unterstützung bekommen, erklärt Dr. Michael Elstner, ärztlicher Leiter des MZEB im Interview.
Wie unterscheidet sich denn das MZEB von einer Hausarztpraxis hinsichtlich des Angebotes für den Patienten?
Dr. Michael Elstner:
Der wichtigste Unterschied ist die Zeit, die wir einplanen können. Aus der Akutversorgung von Patienten weiß ich noch sehr genau, wie wesentlich die Zeit als Faktor ist. Wir können uns im MZEB ca. zwei Stunden für jede Patientenvorstellung nehmen. Viele Patienten haben in Bezug auf Ärzte und Arztpraxen Ängste und zeigen ein abwehrendes Verhalten. Selbst die Auskultation von Herz und Lunge kann da schon mal zu einer echten Herausforderung werden – ganz zu schweigen von Blutentnahmen.
Zeit benötigen wir auch für die Kommunikation mit den Patienten, die ja eine Voraussetzung dafür ist, überhaupt behandeln zu können. Oft ist keine verbale Kommunikation möglich und man ist darauf angewiesen, Mimik, Gestik und Körperhaltung zu deuten.
Das Ergebnis wird im Rahmen eines ausführlichen Berichtes zusammengefasst und dem zuweisenden Arzt zur Verfügung gestellt. Dabei stehen wir immer für Rückfragen zur Verfügung und versuchen – auch telefonisch – noch Dinge zu klären, die sich im weiteren Verlauf der Behandlung ergeben. Wir bemühen uns darum, für Patienten, Betreuungspersonen und Ärzte Ansprechpartner zu sein.
Und wie unterscheidet sich das MZEB von einer Hausarztpraxis hinsichtlich der technischen und medizinischen Ausstattung bzw. des Fachpersonals?
Dr. Michael Elstner:
Wir haben den Vorteil, dass wir für weiterführende Diagnostik die Infrastruktur des Johanna Etienne Krankenhauses nutzen können. Und auch bei der personellen Ausstattung profitieren wir von der engen Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus. Wenn zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung notwendig ist, können wir das normalerweise in den Untersuchungstermin mit einbinden. Da es auch hier oft einer engeren Betreuung der Patienten bedarf, begleiten wir die Patienten zu diesen Untersuchungen und können in Absprache mit der Radiologie Wartezeiten weitgehend vermeiden.
Ist das Angebot auf eine bestimmte Zielgruppe von Menschen mit Behinderung begrenzt?
Dr. Michael Elstner:
Die formalen Kriterien sind ein Grad der Behinderung – abgekürzt GdB von mindestens 70% sowie eines der Merkzeichen G, aG, H, Bl, Tbl und G. Der Großteil unserer Patienten hat aber tatsächlich einen GdB von 100% und eine schwere geistige Behinderung. Unsere Aufgabe ist nicht nur die Versorgung der Patienten mit den genannten Zugangskriterien. Es kommt vor, dass wir in der abschließenden Beratung zu dem Ergebnis kommen, dass ein Patient zum Beispiel mit einer spezialisierten orthopädischen Versorgung ausreichend gut versorgt ist und nicht das umfassende MZEB-Angebot benötigt. Dann stellen wir entsprechende Kontakte her. Ohnehin ist unsere Arbeit ohne die niedergelassenen Praxen nicht möglich. Wir stellen ein die Regelversorgung ergänzendes Angebot dar.
Welches Feedback bekommen Sie von den Patienten?
Dr. Michael Elstner:
Viele unserer Patienten können sich ja nicht verbal äußern. Oft sagen aber die Begleitpersonen, dass sie überrascht sind, wie viele Maßnahmen umgesetzt werden konnten und wie gut die Patienten kooperiert hätten – das halten wir für ein großes Lob.
Aber auch die Patienten selbst geben uns teilweise diese Rückmeldung. Ich denke da zum Beispiel an einen Patienten mit einer Autismus-Spektrum-Störung, der aus verschiedenen Gründen schon wiederholt bei uns im MZEB war. Er begrüßt mich immer fröhlich, auch wenn ich ihn mal in der Stadt treffe – die Abwehr und die Ängste, die früher eine große Rolle gespielt haben, sind zum großen Teil in den Hintergrund getreten.